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Kauf von Freiheit

Kauf von Freiheit von Hannelore Baier, Ernst Meinhardt
Dr. Heinz-Günther Hüsch im Interview mit Hennelore Baier und Ernst Meinhardt

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Kategorie: Bücher
Seiten / Format: 191 Seiten; Taschenbuch
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Sibiu/Hermannstadt - Honterus
Sprache: Deutsch
ISBN: 9789731725901

Im Sommer 2011 erschien „Actiunea ‚Recuperarea'. Securitatea si emigrarea germanilor din România (1962-1989)" im „Enciclopedica"-Verlag in Bukarest. Der vom Nationalrat für das Studium der Securitate-Archive (CNSAS) und dessen Mitarbeitern Florica Dobre, Florian und Luminita Banu sowie Laura Stancu herausgegebene über 900 Seiten starke Wälzer umfasst Urkunden aus rumänischen Archiven über die Art und Weise, in der die Securitate im Auftrag der höchsten Staats- und Parteiführung Rumäniens die Deutschen aus Rumänien für immer mehr Devisen in die Bundesrepublik Deutschland ausreisen ließ.

Als das Buch bereits in Druck war, erhielt die Verfasserin im Archiv des CNSAS, ohne sie beantragt zu haben, die sechs Bände der Akte „Eduard" (Fonds des ehemaligen Außenspionagedienstes SIE, Dossier 3.673). Ich hätte doch mal nach Unterlagen zum Freikauf der Deutschen gefragt, lautete die Erklärung. Stimmt, das war 2006. Inzwischen waren mehrere Rechercheergebnisse zum Thema sowie Interviews des aus dem Banat stammenden Deutsche-Welle-Journalisten Ernst Meinhardt mit Dr. Heinz Günther Hüsch (auch in der ADZ) erschienen. Darin war bekannt gegeben worden, dass Dr. Hüsch, seit 1968 der deutsche Verhandlungsführer in diesen Gesprächen, von den rumänischen Sicherheitsdiensten als „Eduard" geführt wurde, in Anlehnung an den Vornamen von Dr. Ewald Garlepp, der sich zuvor mit dem Freikauf befasst hatte, allerdings in anderem Auftrag und mit anderen Methoden. Im Verlauf der seit dem Frühjahr mit Dr. Hüsch geführten E-Mail-Korrespondenz zum Thema Familienzusammenführung und Freikauf, erfolgte die Einladung nach Neuss, wo Dr. Hüsch lebt.

Hannelore Baier:
"Am 6. Oktober 2011 habe ich den Konferenzraum in der Anwaltskanzlei betreten, wo ein Teil der Verhandlungen mit den rumänischen Vertretern stattgefunden hat. Die Kanzlei befindet sich am Ort, wo vor seiner Zerstörung das Geburtshaus des berühmten Kölner Kardinals Joseph Frings stand. Unser Gespräch erfolgte in der Bibliothek, wohin Dr. Hüsch mehrere Leitz-Ordner von den in einem Panzerschrank aufbewahrten Gesprächsnotizen und -protokollen, Vereinbarungen, Abrechnungen und sonstigen Unterlagen zum Freikauf der Rumäniendeutschen gebracht hatte. Der Begriff „Freikauf" missfällt Dr. Hüsch. Es habe sich um Kauf von Freiheit und Entlassung in die Freiheit bei seinen Bemühen gehandelt. „Es war eine große humanitäre Aktion, nicht um Personen zu kaufen – zu wessen Eigentum auch? – sondern um solchen, die in Unfreiheit lebten, die Freiheit zu ermöglichen, angesichts der damaligen Bedingungen im Ostblocks und besonders in Rumänien", lautete die Antwort auf die Frage, wie er den Freikauf der Rumäniendeutschen bezeichnen würde."

Im vorliegenden Band werden nun die bedeutendsten Antworten abgedruckt aus den Gesprächen mit Dr. Heinz Günther Hüsch.

Enttäuscht ist Hüsch, dass bislang niemand Interesse an der wissenschaftlichen Auswertung der oftmals bereits im Flugzeug und sofort nach der Rückkehr von den Gesprächen gemachten Notizen zeigt, am Vergleichen der Protokolle mit späteren Vorgängen, den Umsetzungen und Fortgängen – wobei er selbstverständlich mit seinem immensen Wissen mithelfen würde. Enttäuscht ist er, dass alle, denen er bisher Einblick in die Gesprächsprotokolle und Aufzeichnungen bot, sehr bald erschöpft aufgaben. Die Verfasserin dieser Zeilen miteingeschlossen. Die Notizen sind so umfangreich und die Einzelheiten so faszinierend, dass man beeindruckt die Waffen streckt! Weil klar wird, dass für deren Lesen und Vertiefen immens viel Zeit benötigt wird.

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